Dieser Satz ist eine implizite Aufforderung: Lächele! Sie kann von einem Bekannten kommen oder einem Fremden, vom Arbeitskollegen oder der eigenen Mutter. Der Äußernde geht gar nicht davon aus, dass die Angesprochene keinen Grund haben könnte zu lächeln, oder vielleicht einfach nicht lächeln möchte. Sehr wohl versteckt sich darin aber die Annahme, dass die Frau ein Interesse daran haben sollte (vielleicht sogar eine Verpflichtung) zu gefallen – und dass es sich lohne, dafür etwas zu tun, was ihr sonst nicht in den Sinn käme.
In der Analyse visueller Texte (Bild, Film, etc.) beschreibt ‘Der Blick’ (the gaze, oder: le regard), wie der Betrachter die im Bild dargestellten Personen sieht. Der Begriff wurde zuerst in den 1960ern u.a. von Michel Foucault und Jacques Lacan verwendet, um Machtverhältnisse in gesellschaftlichen Institutionen zu verdeutlichen. In der feministischen Theorie übertrug Laura Mulvey den Terminus dann als ‘the male gaze’ auf die Machtbeziehungen zwischen den Geschlechtern. [Nach Wikipedia: The Gaze]
Die Kamera folgt den Kurven des weiblichen Körpers, sie seziert ihn; die Frau posiert für einen Betrachter, der sich außerhalb des Bildes befindet, also uns, oder für einen Mann im Bild, der stellvertretend für uns agiert.
Die zwei Bilder hier sind Beispiele für den Direkten Blick (das Subjekt will, dass es beobachtet wird) und den Indirekten Blick (das Subjekt weiß nicht, dass es beobachtet wird). Diese Situation hat wiederum Auswirkungen auf die Machtbeziehungen, die durch die im Bildnarrative (also die im Bild erzählte Geschichte) kommuniziert werden.
"From the moment we are a pretty little girl in a cute dress, and our brother is a big, strong boy who is smart, we learn what society expects from us. We internalize the message that as women, we are defined by our looks, not by our actions, character, or brainpower. These messages surround us in the media, in our communities, and sometimes in our own homes." [Our Bodies, Ourselves]
Wie sehen Männer Frauen?
"A central tenet of objectification theory is that women are the main targets of sociocultural pressure to attain an idealized body, and a primary source of such perceived pressure is evaluation by men. Accordingly, we found that men objectify women more than they objectify other men. In addition, and also consistent with objectification theory, we found that men objectify women more than women objectify other women, and men are objectified to a much lesser degree by both women and other men. [...] We argued that because women are the targets of objectification, often by men, they are encouraged to believe that it is important that women must look good in order to be valued. [...] Taken together, our findings are consistent with the central tenets of objectification theory. That is, as a consequence of constant perceived evaluation by men and the persistent promotion of images of idealized bodies within the media, women are encouraged to internalize a prevailing sociocultural view that appearance – certainly women's appearance – is inordinately important." [Strelan/Hargreaves]