30. September 2008

ego, magistra artium

Ich freue mich, bekanntgeben zu können, dass der eine Wisch Papier nun nur noch hundert Seiten des Gewäschs bedarf. Kurz gesagt, Prof: Einen Schuss - Ich: Bestanden. Voilà!

29. September 2008

finde die zehn unterschiede

Hier Nummer 1:


Und hier Nummer 2:

Nicht geschafft? Macht nichts, geht allen so.

28. September 2008

programmideen, die das consumer panel nicht überleben


(Hat tip: Feminste on FB)

mmm… mmm… muuuh!

"The gesture of a man opening a door for a woman illustrates how men and women relate. We all know that a woman can open a door herself. But when a man does it, he is affirming her femininity, beauty and charm. When she graciously accepts, she is validating his masculine power. This trade, a woman surrendering physical power in exchange for a man's protection (i.e. love) is the essence of heterosexuality. In order to develop emotionally, men and women need this mutual validation as much as sex itself. Sex is an expression of this exclusive contract.
Under the toxic influence of feminism, women open their own doors. Neither sexual identity is validated; neither sex matures emotionally. Men feel redundant and impotent; women feel rejected and unloved."
Und hier die Übersetzung, falls ihr noch etwas für eure Mutter zu Weihnachten sucht (Hallo Mama!):
"Die Geste des Mannes, der einer Frau die Tür öffnet, zeigt, wie Mann und Frau zueinander stehen. Wir alle wissen, dass eine Frau selbst die Tür öffnen kann. Aber wenn ein Mann das für sie tut, bestätigt er ihre Weiblichkeit, ihre Schönheit, ihren Charme. Wenn sie demütig annimmt, bestätigt sie die Kraft seiner Männlichkeit. Dieser Handel, die Frau, die ihre physische Macht zugunsten des Beschütztwerdens durch den Mann aufgibt (d.h. Liebe), ist das Grundkonzept der Heterosexualität. Um sich emotional entfalten zu können, bedürfen Mann und Frau dieser gegenseitigen Bestätigung ebenso wie des Sexes selbst. Sex ist eine Ausdrucksform dieses exklusiven Vertrags.
Unter dem vergiftenden Einfluss des Feminismus öffnen Frauen nun selbst ihre Türen. Keine der sexuellen Identitäten erfährt mehr die nötige Bestätigung; keines der Geschlechter kann emotional reifen. Männer fühlen sich überflüssig, ohnmächtig und impotent; Frauen fühlen sich zurückgewiesen und ungeliebt."
Und wer hat Schuld? Die Illuminaten.

loonie: ein kanadischer dollar…

…oder dieser, ähm, Mann hier. Der hat nämlich eine neue Verschwörung entdeckt, in der Monopolkapitalismus, totalitärer Kommunismus, Feminismus sowie der Beelzebub höchstselbst – kurz: die Bildungselite Amerikas – unter einer Decke stecken. 
Warum tun sie das? Haben sie dort leidenschaftlichen Sex? Frieren sie vielleicht? Oder wollen sie einfach heimlich noch ein bisschen lesen, bevor endgültig das Licht ausgeht? Nun, das vielleicht auch; hauptsächlich aber wollen die soeben Genannten die westliche Zivilisation zerstören. Was sie dazu veranlasst und welchen Nutzen sie daraus ziehen, ist mir persönlich noch nicht ganz klar, aber ich werde schon noch dahintersteigen. Auf jeden Fall aber ist das große Übel auch wieder mit im Spiel – und da muss es ja mindestens um die Zerstörung der Zivilisation, wenn nicht gar um die Bedrohung der eigenen, individuellen Männlichkeit gehen. Ja, ist es denn Zufall, dass das Blog 'Save the males' heißt? Also los, auf ein Neues. Alle mal mitsingen: 
Ho-mo-sexu-ali-tät-tät-tääääääääääät! Täterätät-tät-tät, es steht ein Pferd auf dem Flur. Und jetzt wollen wir uns alle erheben zum Verlesen der Büttenre … (Scheiße, Mensch, Harry, jetzt. Ähm. Hab ich mich doch verplap…) … der gay agenda. Der gay agenda natürlich.
Doch ich unterbreche mal die Fröhlichkeit und zitiere:
Feminism fits the elite's depopulation agenda. Since 1963, when "The Feminine Mystique" was published we have experienced an unprecedented breakdown in the family. More than half of all children are now born out of wedlock; the number of single parent households has tripled. In "The Broken Hearth," William Bennett writes: "Most of our social pathologies, crime, imprisonment rates, welfare, educational underachievement, alcohol and drug abuse, suicide, depression, STD's, are manifestations, direct and indirect, of the crackup of the American family (p.4)."
Das erklärt auch ein für allemal, warum es Depressionen, Selbstmord, Alkohol, verblödete Dorfjugend und Kriminalität (und staatliche Fürsorge, klar, die auch) schon seit Menschengedenken gibt: Das musste ja so sein, denn da gab es die Amerikanische Kleinfamilie europäischer Herkunft schließlich noch nicht! Rätsel gelöst, die Sozial- und Naturwissenschaften können sich auflösen. Danke.
Doch – es geht noch weiter:
We are now suffering from underpopulation. The US birthrate has been cut from 4 to 2 children per woman, the European and Canadian is 1.5. (We need 2.2 just for replacement.) Russia (1.17 children) will see its population plummet from 145 million to 115 million by 2015. In the "Death of the West," Pat Buchanan argues that population decline is responsible for the inevitable extinction of the West.
Die Geburtenrate ist also von durchschnittlichen 4 auf 1,5-2 Kinder gesunken? – Schande! Unfassbar! Die weiße Frau und Mutter vom Aussterben bedroht! – Nun, dass das nun bedeutet, dass diese Welt jetzt an Unterbevölkerung (was auch immer genau das sein soll) leidet, ergibt sich für mich daraus keineswegs. Eine Korrelation, die allerdings auffällt, ist das Ansteigen der Lebenserwartung der Frau. Ob in diesem Fall der allzu menschliche Schluss "correlation equals causation" ausnahmsweise einmal angebracht ist?
Jedenfalls:
Reproduction requires the most delicate care. In the case of human beings, the female must be prepared for motherhood and honored for her contribution to society. The male must be shown that the standard of manhood is to provide leadership and sustenance for mother and children.
Ah ja… Nun, was ich eigentlich sagen wollte: 
Liebe Anwesende und Anwesendinnen, de Chrischten sin los – wolle me se reilasse?

27. September 2008

jesus war nicht dick

Sagt Pastor Steve Reynolds, und bringt wieder zusammen, was schon einmal zusammen gehörte: Hungern und Beten, jetzt wieder ein Paar!
Und um das Happy End dieser fanatischen Geschichte gebührend zu feiern, hat Herr Reynolds auch eine Webseite ins Leben gerufen – und zwar unter dem schönen Namen Bod4God – auf der er sein neuestes Weight Loss Program [Trommelwirbel hier] Losing2Live vorstellt.
Wir alle wissen ja seit langem, das Abnehmen mit den Weight Watchers keine Diät, sondern ein Lifestyle ist – und jetzt bewahrheitet sich also auch, was wir schon lange vermuteten: Das ist falsch! Abnehmen ist eine Religion.
Gespannt harren wir der Dinge, die kommen werden und warten ab, was sich die Christen als nächstes einfallen lassen… Re5Life – Wir machen Abtreibung illegal? Chicks4Christ – Was Frauen übers Frausein wissen müssen? 2Dumb2Reason – Hermeneutische Comics? InDefianceOfScience101 – Vereinigung zur Bewahrung der Mysterien? GOPGod's Online Porn? Naja, bei genauerem Hinsehen haben sie ja schon fast alle relevanten Themenfelder besetzt. Selbstbestimmung der Frau, Epistemologie und Wissenschaft, Sex. … Ja, sogar dieses.
Was bleibt uns Ungläubigen da noch? Außer der gegenwärtigen ökonomischen Krise, der Nahostpolitik, der Gesundheitsreform und vielleicht auch der Suche nach einer Vision für eine Gesellschaft, in der man auch wirklich leben kann?

bitte beachten sie folgende durchsage

Am Dienstag wird nicht nur das Gehirn nach Prüfung abgeschaltet werden, sondern zusätzlich auch das Internet nach Kündigung des Vertrag mit dem unverschämtesten Anbieter der Welt*. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass es in der Beantwortung von E-Mails und Kommentaren zu Verzögerungen kommen kann. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten.

*Who the fuck is Alice?

25. September 2008

stone age fashion by prada

Ja ja, die Kleidung der neuen Prada Show war vielleicht Steinzeit-inspiriert (Stone age woman was fascinated by gold... Ah ja), doch die Schuhe geben Aufschluss darüber, warum die Menschheit irgendwann sesshaft wurde: Die Beute konnte nicht mehr weglaufen, Männer mussten nicht mehr den ganzen Tag im Wald jagen und ihre Frauen an Haaren in die Höhle ziehen. Man ersparte sich das lästige Jagen nach dem Sammeln und stellte sie gleich vor die Feuerstelle. Super. Da sage noch einer, die Fashion Industry trüge nicht zum Verständnis unserer Entstehungsgeschichte bei.
Demnächst dann: Die Einführung des Patriarchats – Models kriechen über den Catwalk.

gibt's von mir zu weihnachten

Merry christmas, suckers.

best way to lose inches fast?

Just take off those bloody high-heels, ladies.
Aber mal im Ernst, natürlich geht es nie um Längen-, sondern immer nur im Breitengrade. Das ist nicht nur heute so, das war auch in den 70ern nicht anders. Und wer heute glaubt, dass Weight Watchers nur für Masochisten ist…

… der hat noch nicht gesehen, was man in den Siebzigern so alles zum Abnehmen zu sich nehmen musste. Allerdings, so scheint es, gab es damals wenigstens noch keine Performance-Noten für Mahlzeiten. Dafür aber viel Gelatine. Und die ist bekanntlich leicht, fast so leicht wie die damaligen Diät-Drinks. Oder Inspiration Soup.
Willkommen in der Makrealität der verirrten Hausfrau.

24. September 2008

es wundert mich…

…dass die katholische Kirche nicht auch Putzfrauen exkommuniziert. Dass man Hausfrauen nicht mit Handschellen vom heimlichen Schrubben abgehalten hat, wenn der Mann nicht im Haus war. Dass Frosch-Spülmittel kein Fall von Sodomie und damit für die Gerichte ist. Dass Meister Propper frei im Handel und ohne Altersbeschränkung erhältlich ist. Dass für Möbel-Politur noch geworben werden darf. Dass… oder ist vielleicht alles doch nur Augenwischerei?

23. September 2008

lieber ben, das ist eine schöne scheiße

Die Bankenkrise hat auch uns erwischt, die Wall Street wird bald nur noch so bekannt sein, wie die Plattleite, und so wird es Zeit, sich möglichst schnell von dem ganzen Schrott, der sich so angesammelt hat über die Jahre, zu verabschieden und alle schlechten Investitionen abzuschreiben. Auch ich muss meine Schafe ins Trockene bringen – Dank übrigens an schaf#2 für den Tip – und habe schon mal angefangen. Morgen sehe ich dann zu, dass ich noch das hier loswerde.

war is so 2003

Junge Iraner reden über die Wahlen 2008 in den USA und kommen zu einem guten Schluss: Krieg ist so altmodisch. Wer würde da nicht zustimmen?

21. September 2008

übung macht den meister

Man kann nicht früh genug anfangen, seinen Kindern die skills mit auf den Weg zu geben, die sie für ihren future success benötigen werden. Besonders Mädchen müssen früh gefördert werden, ihr fullest potential auszuleben. Dies gilt nicht nur für die top performance im international business und die damit einhergehenden language qualifications, sondern auch für gendered cultural skills, die ensuren, dass das kid später in eine top-notch position gelangt. Yeah, baby.
Mütter, tut euren Mädels was Gutes – es könnte ihnen helfen, dass sie später nicht ins Straucheln kommen oder sich die Hacken brechen.

20. September 2008

die 7 presents:

Mal was ganz anderes: Wer Zeit hat und ein bisschen Englisch beisammen, der sollte sich einmal dieses Blog – geschrieben (und das gut und überaus durchdacht) – eines inzwischen Ex-Soldaten im Irak (US-Forces) anschauen… vielleicht hilft es ja, den Sprücheklopfern, die man sich immer wieder anhören muss, einmal nicht alles auf die Amis, sondern zur Abwechslung mal auf die Amis zu schieben...

die literatur-rating-agency stufte diesen beitrag als subprime ein…

…übersetzt heißt das: Manche können eben nur gewinnen.
In letzter Zeit stelle ich immer wieder fest, dass viele Menschen in meinem Umfeld das dringende Bedürfnis zu verspüren scheinen, sich fiktionalphabetisch zu versuchen – leider fehlen ihnen, neben dem nötigen Talent und Genie (in der Fachsprache gemeinhin als Handwerk und Übung bezeichnet), auch oftmals ein guter Plot sowie Charaktere mit Tiefgang.
Wem es – wie mir – nicht ausreicht, fürderhin über seinen toten Hamster und die anderen, ganz intimen Kindheitstraumata zu philosophieren, dem empfehle ich, es doch mal mit einem Krimi zu versuchen. Verkauft sich auch besser.

18. September 2008

schleichwerbung

Product Placement Nr.3:
Wir haben das bessere Programm!

16. September 2008

schleichwerbung

Product Placement Nr. 2:
Wir haben die bessere Story!

die 7 presents:


Manche Dinge machen nur Spaß, wenn man sie teilt: atheistcartoons.com (Hat tip: Pharyngula)

share the goodness


Spot-on on so many levels. Das muss einfach sein.

zündest du schon mal den scheiterhaufen an, schatz, ich leg nur noch schnell die pipeline

Wie wir alle wissen, ist Frau Palin, mit zur Zeit 47-prozentiger Wahrscheinlichkeit (und damit mit einfacher Mehrheit), nächste Vize-Präsidentin der USA – und, sollte es zu einer zweiten Amtszeit des 1-2-3 Fritze kommen, vielleicht auch noch Präsidentin, denn 1-2-3 Fritze ist schon ein bisschen älter… 
Dies aber sollte uns keine Sorgen bereiten, denn Frau Palin ist klar qualifiziert für das Amt der 2nd-most-powerful-person: Sie war lange Zeit Bürgermeisterin einer Stadt mit mehr als 9.000 Einwohnern, dann war sie ein paar Jahre diverse Dinge (vor allem Ethikbeauftragte der staatlichen Öl-und Gasförderaufsichtsbehörde Alaskas sowie Hockey-Mom und Team-Taxi), um letztendlich doch Gouverneur von Alaska zu werden.
Drill, baby, drill!
Frau Palin hat aber nicht nur politische Erfahrung damit gesammelt, wie man mit Konservativen in einem konservierenden Klima umgeht, sie ist auch sehr belesen – im Jahre 1996 fragte sie, rein rhetorisch versteht sich, ob die örtliche Bibliothekarin von Wasilla eventuell, vielleicht, maybe damit einverstanden wäre, ein paar Bücher aus den Regalen zu entfernen. Und siehe da, die Ethikbeauftragte beweist Geschmack!
Falls also jemand noch Lesestoff für den nächsten langen, dunklen Winter braucht: Einfach mal einen Blick auf die Liste der Bücher werfen, die Frau Palin am liebsten ganz für sich behalten hätte.
Burn, baby, burn!

14. September 2008

schleichwerbung

Product Placement Nr. 1: 
Wir haben die Erlösung!

und gott ist doch männlich

Patriarchat in der Antarktis! Jetzt haben wir den Beweis: In einer wundersamen Erscheinung, einer Manifestation göttlichen Interventionismus, die in ihrer phallischen Majestät einer Scut-Rakete in nichts nachsteht, setzte der Allmächtige jetzt ein Zeichen und beweist höchst eindrucksvoll seine Virilität.
Doch bevor ihr euch jetzt alle mit dem Großen Himmelshoncho messen wollt und den Turmbau zu Babel unter der Gürtellinie in Angriff nehmt, denkt daran: 90% befinden sich unter der Oberfläche.

11. September 2008

die 7 presents:

Liebe Schwestern, geht es euch auch manchmal so… Ihr liegt nachts wach, euer Mann schnarcht neben euch nach einem Tag harter Arbeit – und außer der Arbeit ist bei ihm am Tag auch nichts hart gewesen? Ja? Dann könnte es daran liegen, dass ihr ein typisch weibliches Problem lange vernachlässigt habt.
Gerne wird in der Schule und auch im Elternhaus verschwiegen, was für das Eheglück unentbehrlich ist: Die tägliche Intimspülung mit Desinfektionsmittel!

Ja, richtig. Wenn Hansi nicht mehr vögeln will, liegt das daran, dass Männer keine Möwen sind und einfach nicht auf Fisch stehen – das zumindest versuchte uns eine Kampagne von Lysol den Amerikanerinnen in den 1930ern weiszumachen.
Seitdem weiß ich: Wenn ich hinter einem großen Spinnennetz gefangen bin und mein Mann vollkommen ungerührt davor im Sessel seine Zeitung liest, ist es nicht etwa Zeit für eine Scheidung, sondern für eine Vaginaldusche.
Wenn mein Mann nicht mehr jeden Tag mit Rosen heimkommt und ich an imaginär verschlossenen Türen rüttele, dann liegt das nicht etwa daran, dass wir jetzt seit fünf Jahren verheiratet sind und ich mich schon ebenso lange in psychiatrischer Behandlung befinden sollte, sondern dass ich die Bakterien nicht richtig aus den schleimigen Regionen entfernt habe.
Und wenn der Bund Deutscher Mädel sich untenrum richtig sauber hält, dann können wir das auch!
Also, rettet euer Liebesleben – und wenn's dann nicht mehr richtig flutscht, dann empfehlt eurem Allerliebsten doch einfach das hier als Gleitmittel.

9. September 2008

gesegnet durch moderne kommunikationstechnik - der ganz alltägliche wahnsinn im 49 staat

Gut, ich hab nicht viel Zeit, denn das Theater (bzw. die noch unfertige Homepage) ruft, aber ich möchte euch folgenden Wahnsinn nicht vorenthalten: Welcome to the church of the Fucking Raving Madmen a.k.a. die Ausrichtung, der Sarah Palin anhängt. Wenn ihr also dachtet, Dubya sei schon schlimm, dann nehmt euch die zehn Minuten und gönnt euch das wohlige Gruseln – mit fast fünfzigprozentiger Wahrscheinlichkeit ist das bald politische Realität. Enjoy while you can.


(Besondere Aufmerksamkeit gehören sicherlich dem schier wundersamen Cell Phone Miracle und natürlich dem hospitalisierten Herren bei Minute 7:55.)

6. September 2008

ich sage es nur einmal: pray. for your life. or something.

Nicht nur der Mensch hat sich langsam entwickelt, auch Sprachen haben ihre ganz eigene Evolutionsgeschichte. Das Englische zum Beispiel hat gerade wieder eine neue Stufe erreicht: Es gibt jetzt eine Steigerungsform von Alabama – und die heißt, seit neuestem, Alaska. Und wenn er nicht 76 wird, wird sie Weltherrscher Präsident, müssen wir in Ermangelung einer Steigerung von catastrophe leider auf Oh my fucking G*d, you must be joking zurückgreifen.

technik, die begeistert

Also, das schaf #2 ist ja irgendwie ein Geek. (Nein, nicht so einer, sondern mehr so einer. Aber egal.) Jedenfalls ist es ohne Internet verloren und lässt daher keine noch so absurde Möglichkeit ungenutzt, der Technik ein wenig mit Tek-nicht auf die Sprünge zu helfen. Ja… hm.

and now for something completely different

Du fühlst dich müde, ausgelaugt, abgelutscht und überhaupt nicht gut drauf? Deine Laune ist im Keller und dein Selbstwertgefühl liegt noch ein Stockwerk tiefer? Du bist einsam, allein, verlassen, lonely, tout seul, abandonné, sans espoir?
Verzweifle nicht. Es gibt Rettung:


Hat-tip: Apostropher.

3. September 2008

mach den mund auf

So, nach einem freundlichen Hinweis der halb-sieben dürfen jetzt alle und nicht nur Besitzer einer OpenID kommentieren. Aber kein Scheiß hier, ne, sonst muss ich das wieder abstellen. (Wie immer aber freue ich mich über Kommentare, Leser und Input… ich brauche Input.)

2. September 2008

die 7 presents:

Schluck. Würg. Argh.

nein, schatz, es ist nichts - #3½

Als kleiner Nachtrag zu Teil 3 hier noch einige spannende Betrachtungen wohlklingend und auf englisch formuliert. Enjoy.

new and improved: hallo|we|en-glish

Heute neu und improvisiert mit Zungenbrecher: Chinglish oder chick tract, chick tract oder chinglish, chinglish oder chick tract, chick…? 
Hat-tip: halb-sieben; skepchick /pharyngula

1. September 2008

nein, schatz, es ist nichts - #3

Wie sehen Frauen sich selbst?
Aufgabe: Zähle einen Tag lang, wie viele Frauen auf Plakaten und im Fernsehen: über- oder normalgewichtig, über 40, körperlich behindert oder – nur bezogen auf Werbung – den Witterungsumständen entsprechend bzw. vollständig bekleidet sind.
Eine Studie hat ergeben, dass Männer im Hintergrund eines Musikvideos in der Mehrzahl aller Fälle vollständig bekleidet sind. Frauen dagegen sind die Hälfte der Zeit so angezogen, dass ihre Brüste und Hinterteile entblößt sind oder klar im Vordergrund stehen. [Nach: ChildrenNow, Boys to Men: Media Messages About Masculinity, 1999]. 

Ähnliches ergab eine Studie von Videospielen, nach der weibliche Charaktere oft stark sexualisiert sind – sie tragen enge, freizügige Kleidung, haben unrealistisch große Brüste und unnatürlich schmale Taillen. [Nach: Girls and Gaming, Children Now; 2000.] 

In der Werbung werden sexualisierte weibliche Körper häufiger verwendet als männliche. Eine Erhebung aus dem Jahre 1997 ergab, dass weiße Frauen in rund 62% aller Spot 'wenig bekleidet', also in Bikini, Unterwäsche, etc. waren, während dies in 53% der Fall bei schwarzen Frauen war. Für Männer liegt der Schnitt bei 25%. Frauen wurden auch öfter in Positionen von Machtlosigkeit gezeigt; schwarze Frauen waren oft in Tiermustern und Angriffshaltung zu sehen. [Nach: Racial and Gender Biases in Magazine Advertising, S. Plous and D. Neptune, 1997, Psychology of Womens Quarterly] 

Nach einer Studie von 1992 an der Stanford University fühlen sich 70% aller Frauen schlechter fühlten in Bezug auf sich selbst und ihren eigenen Körper, nachdem sie (Frauen-)Magazine betrachtet hatten. (Eine britische Studie führte zu ähnlichen Ergebnissen.)[Nach: Body Wars]. 

In Familien- und Kinderfilmen stellen Jungen die Mehrheit der Hauptcharaktere und Erzähler. ["Where the Girls Aren't: Gender Disparity Saturates G-Rated Films"go to "Research"; research by SeeJane.org and the Annenburg School of Communication 2006.] 
[Über: about-face.org – Übersetzung meine]
Warum erzähle ich das alles? Weil ich mich an Gespräche erinnere, in denen mir gesagt wurde, ich lebe nur meinen eigenen Verfolgungswahn aus (dabei hatte ich beschlossen, ihnen vorerst nichts von den Fledermäusen zu erzählen) oder dies habe letztendlich keinen Einfluss auf einen selbst – man wisse ja, es sei nur Fiktion.
Aber wenn ich ins Fernsehen schaue, auf Werbeplakate; wenn ich Kinderbücher lese, Zeichentricks sehe; wenn den Schulmädchen im Bus zuhöre, den Studentinnen an der Haltestelle, erkenne ich mich nicht.

Eine singt:
Ich war in ferner Fremde Kind, 
bis ich mich: arm und zart und blind - 
aus meinem Schämen schlich;
ich warte hinter Wald und Wind
gewiss schon lang auf mich.  Ich bin allein und weit vom Haus
und sinne still: wie seh ich aus? – Fragt jemand, wer ich sei?
             .. Gott, ich bin jung und
                        ich bin blond
            und habe ein Gebet gekonnt
und geh gewiss umsonst umsonnt
und fremd an mir vorbei...  

Rilke wird es mir verzeihen, dass ich sein Gedicht ein wenig aus dem Kontext reiße und es für meine Zwecke verwende. Dazu ist es da. Texte muss man sich zu eigen machen; dabei verstehe ich es nicht einmal. Was ich aber darin lese ist dieselbe Entfremdung vom eigenen Dasein, die mich jedes Mal ergreift, wenn ich wieder zu viel Zeit in der Innenstadt, im Kaufhaus, auf den falschen Websites, unter den falschen Menschen verbracht habe. Ich erkenne mich nicht mehr.
Wie sehen Frauen sich selbst? Im Spiegel – aber sie sehen nie ein Ganzes. Unsere Augen haben gelernt, wie die Kamera eines Regisseurs zu funktionieren; ich stelle mich vor einen Spiegel und fahre meinen eigenen Film ab. Und genau wie im Film ist mein Körper kein Ganzes, in dem ein lebendiger Geist steckt, sondern Problemzonen aneinandergereiht. Wie eine Karte vom Nahen Osten, Problemzone an Problemzone, und mittendrin ein unwahrscheinlicher Alliierter.
Wir partitionieren, selektieren, zerschneiden uns. Manchmal wortwörtlich. Wir sind kein Körper, sondern Celluliteschenkel, Schwangerschaftsstreifenbauch, Hängebrüste, Schwabbelarme, Faltenkinn, Krummbein. Wir sehen uns, und finden uns zum Kotzen. Manchmal wortwörtlich.
Die Linse in unserem Gehirn sagt: 'Taille konvex, nicht konkav.' Das Mikroskop im Kopf fügt hinzu: 'Da, Pickel. Außerdem wächst dir ein Haar auf der Brustwarze.' Das Kameraauge: 'Dein Hintern wackelt, wenn du dich drehst.' Das Störbild geht an. Dann schreit der Bullshit-Detektor los: Stop! Moment mal! Geht's noch? Und ich atme erleichtert auf. Was für eine gute Investition, das Ding! Wenn es nur nicht immer wieder mal ausfallen würde...
Woher dieser Wahn? Ich weiß nicht, wie es euch geht, liebe Schwestern, aber ich erkläre das so: Wenn ich auf die Straße gehe, sehe ich Frauen aller Formen und Altersklassen. Aber das sind verschwindend wenig im Vergleich zu denen, die mir in der kulturellen Realität der Medien und des täglichen gesellschaftlichen Diskurses begegnen. Und allen Frauen auf der Straße scheint es ähnlich zu gehen: Unsere Vergleichsmöglichkeiten, unsere Vorbilder, unsere (role) models sind dünn, wenig bekleidet. Sie warten darauf, angeschaut zu werden. Sie laden ein, zu schauen. Und sonst tun sie nichts. Sie dienen einzig und allein diesem Zweck, haben keine andere Funktion. Aber darin sind sie perfekt.
Manchmal, sehr oft sogar, haben sie nicht mal ein Gesicht: 
Da ist nur ein Körper, der darauf wartet, dass ich meine Wünsche, Ängste, Nöte auf ihn projiziere. Es muss nicht einmal ein ganzer Torso sein – das wäre ja auch übertrieben – schließlich lässt es sich in vielen Fällen ja ganz einfach auf das reduzieren, was wir sind: 
Ein Paar Titten, ein Paar Beine, ein Paar Arschbacken. Alle wunderbar geformt, ohne Makel. Wie der Rest der Frau aussieht, ob sie hübsch ist, intelligent schaut, was sie eigentlich macht oder in welcher Situation sie sich befindet, das sehe ich nicht – das soll ich auch nicht sehen, denn darum geht es nicht. Die ultimative Dekontextualisierung.
Und auch die Botschaften, die uns erreichen, sind perfide und subtil. Gerade in Bezug auf Figur, Nahrung und Gewicht werden wir bombardiert mit sich gegenseitig ausschließenden Messages: 'Ich will so bleiben, wie ich bin.' 'Weil ich es mir wert bin.' 'Jede Haut ist schön.' 'Natürlich schön.' 'Denn Schönheit kennt kein Alter.' und andererseits sehe ich, welcher Typ Frau abgebildet wird: Jung, dünn, hübsch, weiß.
"75% of fitness articles in popular women's magazines encourage readers to exercise to be more attractive, whereas only 40% focus on improved health or well-being." [Olmsted/McFarlane]
Ich soll mein Leben genießen, teures Essen kaufen, mich verwöhnen – und dabei, bitte schön, gut aussehen. Diese Anzeige zum Beispiel fasst eigentlich alles zusammen, was noch zu sagen wäre:
Der Text: "The pair [Anm.: of shoes] you wear to cooking class will also look fabulous at your weight loss seminar."
Moment, ich muss eben den Alarm an meinem Cognitive Dissonance & Bullshit Detector™ (CDBT) ausstellen. So. – Frau soll also kochen, genießen, und dabei so hübsch, niedlich, nett und dünn sein, wie die Dame hier im Bild. Die übrigens, falls es euch nicht aufgefallen ist, abnehmen muss. – Moment, es piept schon wieder.
Natürlich erzählt mir jetzt wieder die Hälfte aller Frauen, dass sie sich überhaupt nicht von solchen Botschaften beeinflussen lassen, diese einfach ignorieren, sie auch sowieso viel zu selbstbewusst seien, um sich das einreden zu lassen. 
Warum, frage ich, endet dann jede Feier und jedes Gespräch in einer kostenlosen Ernährungsberatung? Warum fragt mich eine Freundin wiederholt, wie viel ich denn jetzt so wiege – als erkundige sie sich nach meinem Wohlbefinden? Ich muss ja sagen: Wenn ihr wirklich so unbeeinflussbar, unabhängig, außerhalb des gesellschaftlichen Diskurses seid, dann ist das beneidenswert. (Lebt ihr noch?) Dieser partielle Konsumkultur-Autismus mag erstrebenswert sein, aber ich glaube nicht an ihn, und das aus zwei Gründen: 1. Bei mir funktioniert es. Leider. 2. Werbung, Fernsehen, Frauenzeitschriften werden nicht nur für mich konzipiert. Leider.
Natürlich ist mir klar, dass niemand wirklich so aussehen kann. Zwei amüsante Belege will ich euch nicht vorenthalten: Hier. Und dieses Bild hier (Sorry, PhotoshopDisasters, hope you don't mind):
Nicht nur gehören die Frauen, die uns tagtäglich als Spiegelbild, Maßstab, Messlatte vorgehalten werden, zu den 10%, deren Körperbau überhaupt dazu geeignet ist so auszusehen, sie sind auch noch kräftigst nachbearbeitet. Ja, es ist deprimierend, nicht mal Models sehen aus wie Models – wenn wir perfekt werden wollen, müssen wir uns digital nachbearbeiten lassen.
Aber es sind nicht nur die Medien, die mein Selbstbild beeinflussen. (Ich glaube ja immer noch, sie tun dies zu einem kleineren Teil, als das bei anderen Fall ist, so ohne Fernsehen und Frauenzeitschriften. Aber da ist wohl mehr der Wunsch Vater des Gedanken.) Die Medien sind ja nicht nur Macher, sondern auch immer Spiegel dessen, was in unserer Gesellschaft vor sich geht. Von der Mutter, die ihrem Kind sagt: 'Iss nicht so viel, Du wirst sonst dick', bis hin zu folgendem Wortwechsel:
Männlich Mitte 20 A: Ey, dich würd ich jetzt ficken. 
Männlich Mitte 20 B: Nee, schau dir mal den fetten Arsch an. 
Männlich Mitte 20 A: Stimmt. Ey, ich fick dich doch nicht. 
(Danke, da bin ich aber froh! Es ist doch auch zu schön, dass ihr von dieser Möglichkeit noch einmal abseht, denn da wäre ja noch die dumme Frage zu beantworten gewesen, ob ich daran überhaupt Interesse gehabt hätte und das hätte ich ausnahmsweise verneinen müssen.) 
Dies ist kein Einzelfall; schon in der Schule kommentieren Jungen frank und frei das Aussehen und die diversen Vorzüge und Nachteile einzelner Mädchen – in Hörweite. Und da liegt das Problem. Diese Kommentare bekommt man nicht nur auf dem Schulhof zu hören, sie ziehen sich durch das gesamte Leben und setzen sich fort auf dem Arbeitsplatz und in den Medien. Wo wir gehen und stehen wird unser Aussehen ausgewertet, bewertet, überbewertet. Denn das Ideal, das wir uns zu Eigen gemacht haben, lässt auch andere nicht kalt – egal, was sie sagen. Lieber Leser, sei ehrlich zu dir: Hat dein Ideal von einer Frau drei Kilo zu viel auf den Rippen, Cellulite und Ringe unter den Augen? 
"Women's appraisal of self-worth is determined by appearance, particularly as revealed by the female body or body parts. Hiding or severing a person's features, particularly facial features (which often reveal cues about a person's identity/uniqueness), enables the observer's attitude to shift towards objectification: treating and thinking about the subject as an object without needs, feelings or humanity. (Dittrich, 1999)." [Via: about-face.org]
So, und jetzt stehe ich da, und fühle mich schlecht, weil ich nicht so aussehe, wie ich denke, dass andere denken, dass ich aussehen sollte. Ob sie das wirklich denken, ist völlig egal. Worum es geht, ist, dass ich mich nach einer Weile von nichts anderem mehr überzeugen lassen werde, denn ich höre Einzelmeinungen, von eventuell auch noch wohlmeinenden Bekannten – ich sehe aber allerorten das genaue Gegenteil. Dann sehe ich an mir herab und stelle fest: Ich habe versagt. Trotz aller Bemühungen bin ich nicht perfekt. 
Jetzt habe ich zwei Möglichkeiten: 
1) Ich bemühe mich noch mehr. Ich renne, ziehe, zupfe, hungere – solange, bis ich nicht mehr kann und vor Erschöpfung kotzen könnte. Was ich dann auch tue. Was übrigens zwischen 6 und 10 Prozent aller Mädchen regelmäßig tun – andere Schätzungen für zumindest gelegentliches 'purging behaviour' (Erbrechen, Abführmittelmissbrauch, exzessive körperliche Betätigung) liegen zum Teil bei 17%. 
Besorgnis um das Aussehen des eigenen Körpers und ständiges Diäthalten sind bei Frauen so weit verbreitet, dass sie als statistisch 'normal' gelten müssen; dies führt zu zwecklosen und selbstzerstörerischen Einstellungen sowie Verhaltensweisen. Eine bedeutende Anzahl von Frauen berichtet, dass sie berufliche, romantische und soziale Aktivitäten hintenanstellten, bis sie Gewicht verloren hätten. Für viele Frauen ist ihr Selbstwertgefühl eng mit Gewicht und Figur verbunden und negative Gefühle gegenüber dem eigenen Körper werden generalisiert und auf das gesamte Selbst bezogen. Diese übersteigerten Bemühungen, schlank zu sein, sind ein Risikofaktor in der Entwicklung von Essstörungen. Besonders gefährdet sind Frauen mit perfektionistischem Wesen, mit geringem Selbstbewusstsein oder solche mit psychischen Leiden wie Depressionen oder Angsterkrankungen. Darüber hinaus verschwenden Millionen kanadischer Frauen, die nie eine Essstörung entwickeln, Zeit und mentale Energie in der Verfolgung des Schlankheitsideals, wobei die Mehrheit erfolglos und unzufrieden mit ihren Körpern bleiben und sich selbst die Schuld daran geben wird. [Olmsted/McFarlane – Original Englisch, Übersetzung meine]
2) Ich bemühe mich noch mehr. Ich renne, ziehe, zupfe, hungere – solange, bis ich nicht mehr kann und vor Erschöpfung kotzen könnte. Ich stelle fest, ich finde mein Leben zum Kotzen und bin nicht glücklicher als vorher. Ich kaufe mir einen CDBT.