24. August 2008

prayer for rain not the cure

Mein lieber Freund sucht die Wahrheit im Netz – aber liebes schaf#2, so wird das nichts!
Natürlich, das länger als die Apokalypse dauernde Lied ist faszinierend, aber trotzdem wirft diese Seite bei mir einige Fragen auf...
Das Problem mit dem Beten, zuallererst. Als ich noch ein kleines (ganz kleines) Mädchen war, habe ich mich jeden Abend vor dem in meinem Zimmer hingekniet und das Vater Unser gebetet. Doch bevor ihr frohlocket und denket, mein Seelenheil sei noch nicht dahin, muss ich euch enttäuschen. Da saß eine kleine Atheistin und betete: "Bitte, lieber Gott, mach, dass ich an dich glaube." 
Es passierte nichts, natürlich, und ich fühlte mich lange schlecht, weil ich nicht eifrig genug war mich an der kollektiven Halluzination mit der gehörigen Portion Kreativität zu beteiligen. – [Ebenso geht es mir bei Gammelfleisch und Georgien: Bomben auf Zivilisten. Betrug am Verbraucher. Oder gar Feinstaub verursacht durch den Ambrosia-Befall deutscher Vorgärten (Schmeißen Sie sie immer in die Mülltonne; auf keinen Fall auf den Kompost!) – ich sehe ein, das ist ungünstig. Irgendwie beunruhigend.] – Diese Möbius-Schleife der verqueren Kinderlogik setzte sich fort, bis es mir eines Abends aufging: Es ist nicht besonders effektiv, zu einem Gott zu beten, von dessen Existenz man sich partout nicht überzeugen kann. Was ja im Grunde hieße, man glaubte doch bereits an ihn. Ich sann darüber nach und mir wurde schwindlig; ich beschloss, das mit dem Glauben vorerst aufzugeben.
Heute dann sah ich diese Webseite und war, im ersten Moment, erleichtert. Schon das Zitat im Banner sagt: Auch uns Christen erscheint Gott manchmal … weit weg … im Nebel … Stille … . Dann aber musste ich feststellen, was ich immer wieder feststelle. Mein CDBT* ist zu niedrig. Denn mein Glaubensversagen hatte einen einfachen Grund: Ich habe nicht richtig gebetet. Bevor ich überhaupt Gott darum bitten kann, z.B. Amerika zu schützen, oder meinetwegen auch um Regen für Barack Obamas Wahlkampfauftritt, muss ich erst einmal das Beten durch beten lernen. Remember: Step 1 - Pray for prayer. Step 2 - Pray for rain. (Step 3 - Write a check payable to schafproductions. Don't worry, just sign. We'll fill in the sum for ya.)ª
Nachdem das geklärt ist, weist mich William F. Maddock† auf etwas ganz Wichtiges hin: Diese Seite schaut man sich am besten an auf einer Seitengröße von 1280 x 1024. Aha. Ich verstehe.
Ich … verstehe… ganz im Gegensatz zum nachfolgenden Aufruf, den es auch nochmal einzeln zum Ausdrucken, Sammeln und Tauschen gibt: Stop the FAJO!
Jetzt frage ich, klar, was ist so ein Fajo? Ist das ein TexMexFingerFoodSnack® wie ein Taco - und wird es dann fá-χo gesprochen, mit χ wie im schottischen Loch? Offensichtlich scheint es sich aber um Personen zu handeln, die gestoppt werden sollen. Bloss wer? Die Faithless Arrogant Judicial Oligarchy, lernen wir. Faithless? Arrogant? Judiciary... oligarchy. Ähm, Entschuldigung – oligarchy. So. Aber warum eigentlich? 
Ach, lieber Gott, mach, dass den Republikanern doch mal jemand beibringen könnte, dass 'republican form of government' nicht 'a Republican government' ist.

ª Falls es gar nicht klappt: Bestelle den Regen hier.
†Wer nicht weiß, wer William F. Maddock ist – ich auch nicht, aber dies ist sein Testament und letzter Wille. Online und öffentlich.

Keine Kommentare: