12. Januar 2009

und, wie war's für dich so?

Liebe Leser, ich weiß – Sie haben, im Gegensatz zu mir, ein Leben. Sie verbringen ihre Zeit nicht im Internet, kommunizieren mit einem Bildschirm oder bewegen sich den ganzen Tag nicht von der Stelle. Sie haben eine U-to-pie! (Aber nein, Herr Zumüde, Sie können ja nichts dafür. Wenigstens haben Sie selbst mich dazu gebracht, einmal auszugehen.)

Jedenfalls: Es gibt Abende, die sind ein Gedicht. Nicht irgendeins, sondern eines von Theophilus Marzials – kurz gesagt: Sie sind wirklich, wirklich … interessant. 
Zum Beispiel der Besuch im Stadttheater neulich. Da habe ich freiwillig 13 Euro gezahlt, um dann ein wirklich wunderschönes modernes Theaterstück in ein Kammerspiel verwandeln zu sehen. Doch ich sollte mich nicht beschweren, schließlich geht man deswegen ins Theater: Um enttäuscht zu werden! Um es hinterher mit dem guten Gefühl zu verlassen, dass man Recht behalten hat. Das gute Gefühl der Sicherheit zu haben: Stadttheater sind noch immer das, was sie schon in unserer Kindheit waren. Wir wussten es doch! 
Natürlich kann nicht jeder Abend so ungeheuer befriedigend verlaufen– man hat eben nicht alle Tage das Vergnügen, in der postdramatischen Belastungsprobe namens Zuschauergespräch endlich bestätigt zu bekommen, was man schon zwei Stunden lang ahnte: Alle wissen, worum es geht. Selbst die Dramaturgin. Alle, außer dem Herren ganz in Schwarz mit Pferdeschwanz der offensichtlich der Re… nun, offensichtlich nicht der Reinigungsfachmann für Bühnenböden. Leider. Ein bisschen Handwerk hätte hier nicht geschadet.
Dann gibt es auch noch Abende, die lassen sich mit Gedichten nicht mehr umschreiben. Es gibt nur eines, was das Grauen in angemessene Worte fassen kann: Care B…äh! – ja, richtig, Rule #34 hat zugeschlagen und wir lernen aufs Neue: Es gibt nichts, wirklich nichts was sich nicht mit genügend Phantasie in eine selbige verwandeln ließe. Das sind die, an denen mir erklärt wird, dass Theater am wenigsten 'künstlich' sei (In der Tat. In der Tat, mein Lieber) wenn man Räume des realen Lebens möglich wirklichkeitsnah nachempfindet und eine Requisitenschlacht inklusive Kühltruhe und roter Wäscheleine veranstaltet, die Vergewaltigung aber ignoriert. Das heißt, wenn ich darüber nachdenke, ist es doch sehr nah am wahren Leben. Mit Kunst jedenfalls hat es wenig zu tun.
Tja, und dann gibt es noch Abende, die sind irgendwie richtig gut: Man hat eine Menge Spaß, die Party war saugeil, auf dem Weg nach Hause wird man auch noch von einer supernetten Polizistin angehalten und… ja, wie es manchmal eben so ist:


The Best DUI Arrest In History - Watch more Entertainment

Das sind die, an denen ich wieder an meinem Rechner sitze und mit guten Gewissen auf das nächste Wagnis in der neuen Spielzeit warte.

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